Modellprojekt „WohnPerspektiven“
Die Zahl junger Menschen, die auf der Straße oder in ungesicherten, prekären Wohnverhältnissen leben, ist in den letzten Jahren merklich gestiegen – auch im ländlichen Raum. Vor diesem Hintergrund hat das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen das dreijährige Modellprojekt „WohnPerspektiven“ gefördert. Mit der wissenschaftlichen Begleitung dieses Projektes, das gezielt wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Männer und Frauen im ländlichen Raum in den Blick nehmen sollte, wurde STADTRAUMKONZEPT beauftragt. Umgesetzt wurde das Projekt – unter Federführung des Diözesancaritasverbandes Münster – von Mitarbeitenden und Leitungskräften des Vereins für katholische Arbeiterkolonien in Westfalen (für den Kreis Borken), des Caritasverbandes Kleve e.V. (für den Kreis Kleve) und des Caritasverbandes Moers-Xanten e.V. (für den linksrheinischen Teil des Kreises Wesel) in Kooperation mit einem breiten Feld an Akteuren vor Ort.
Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung von „WohnPerspektiven“ ist es gelungen, differenzierte Erkenntnisse zu den Lebenslagen und Hilfeverläufen junger Menschen zwischen 15 und 27 Jahren in Wohnungsnotfällen zu gewinnen. Zudem konnten in drei Regionen Wohnungsnotfallnetzwerke geknüpft werden, die sonst häufig an der schwierigen Schnittstelle zwischen Jugendhilfe, Wohnungslosenhilfe und anderen Hilfen scheitern. In „18 lokalen WohnPerspektiven“ wurden neue Angebote und veränderte Verfahren erprobt und überprüft.
STADTRAUMKONZEPT hat die wissenschaftliche Begleitung des Projekts an den drei Standorten mit einer umfassenden Bestandsaufnahme sowie mit Dialogveranstaltungen, Workshops und Einzelinterviews gestaltet. Zudem wurden junge Menschen in Wohnungsnotfällen zu ihren Lebenslagen befragt. Dabei standen neben den Übergängen innerhalb der lokalen Hilfesysteme auch die Bewegungsmuster der Betroffenen im (ländlichen) Raum im Fokus. Die Ergebnisse von „WohnPerspektiven“, u.a. konkrete Praxisbausteine und Empfehlungen zu optimierten Netzwerken, wurden von STADTRAUMKONZEPT in einem Endbericht und auf der Abschlussveranstaltung in Münster am 7. März 2013 präsentiert.